Rolfing®

Nach Dr. Ida Rolf

 

 

 

ROLFING® und die Kunst der Körpertherapie

Behandlungsbeispiele

ROLFING® ist ein Prozess, in dem der Körper seine natürliche innere Aufrichtung wiedererlangt. Bei dieser ganzheitlichen Arbeit lernt der Körper in 10 systematisch aufeinander aufbauenden Sitzungen, nicht mehr gegen die Schwerkraft anzukämpfen, sondern sie für seine Aufrichtung zu nutzen. ROLFING® behandelt keine Erkrankungen oder Symptome, verändert jedoch die Statik der Körperstruktur und beseitigt dadurch oftmals die Ursache für Beschwerden.

Behandlungserfolge nach 10 Sitzungen

Vera Ossendorf - Interview

Geschrieben von Marie Heintges

Was ist Rolfing®

ROLFING® ist ein Prozess, in dem der Körper seine natürliche innere Aufrichtung wiedererlangt. Bei dieser ganzheitlichen Arbeit lernt der Körper in 10 systematisch aufeinander aufbauenden Sitzungen, nicht mehr gegen die Schwerkraft anzukämpfen, sondern sie für seine Aufrichtung zu nutzen. ROLFING® behandelt keine Erkrankungen oder Symptome, verändert jedoch die Statik der Körperstruktur und beseitigt dadurch oftmals die Ursache für Beschwerden.

Wer hat Rolfing® erfunden

Begründerin der ROLFING®-Methode ist die amerikanische Bio­chemikerin Dr. Ida Rolf (1896 – 1979). Als eine der ersten Frauen über­haupt erwarb sie 1920 in den USA den Doktortitel in Biochemie und Physio­logie. In den 30er Jahren erkundete sie das weite Feld der Körperarbeit (Osteopathie, Yoga, Alexander-Technik) und entdeckte dabei die herausragende Bedeutung der Schwerkraft für die Orga­nisation der Körperstruktur, Koordination körperlicher Bewegungen sowie der räumlichen Wahrnehmung.
Sie entwickelte eine eigene Methode, bei der durch strukturelle Aufrichtung des Körpers die Schwerkraft als Auftrieb gebende Kraft genutzt wird und nannte es „Strukturelle Integration“. Sie widmete den Rest ihres Lebens der Verbreitung dieser Technik und gründete 1967 in Boulder, Colorado, das „Rolf Institut“. Die Strukturelle Integration wurde bald weltweit als ROLFING® bekannt.

ROLFING® – Die 10 Sitzungen

Die Begründerin der ROLFING®-Methode, Dr. Ida Rolf, hat eine Serie von 10 Sitzungen konzipiert. Jede Sitzung hat ihren eigenen Schwer­punkt und folgt einer systematischen Abfolge, die sich jedoch den individuellen Bedürfnissen des Körpers anpasst.

Die Oberflächensitzungen:

Sitzung 1 – Die Atmung befreien

Ziel der ersten Sitzung ist es, eine effiziente, balancierte und freie Atmung wiederherzustellen. Verkürzungen und Verklebungen der Muskel­faszien rund um Rumpf, Schulter, Nacken und Kopf werden gelöst. Dabei wird dem Einfluss der Körperhaltung auf die Atmung besondere Aufmerksamkeit geschenkt, sodass am Ende spürbar ist, wie sich der Brustkorb erweitert und aufrichtet. Die Atmung ist freier und geschieht ohne Anstrengung. Außerdem wird in der ersten Sitzung mit der Ausrichtung des Beckens begonnen.

Sitzung 2 – Den Boden finden

In der zweiten Sitzung wird vornehmlich mit den Füßen, Unterschenkeln und Knien gearbeitet, um eine stabile und anpassungsfähige Basis zu schaffen für die Veränderungen in den darüber liegenden Teilen des Körpers. Ziel ist es, einen guten Kontakt zum Boden und einen festen Stand im Leben zu bekommen, von dem aus man sich sicher in alle Richtungen bewegen kann.

Sitzung 3 – Den eigenen Raum finden

Nachdem das strukturelle Fundament für eine neue Orientierung während der ersten beiden Sitzungen gelegt wurde, ist das Ziel der dritten Sitzung, den eigenen Körper dreidimensional in dem uns umgebenden Raum wahrzunehmen. Indem an beiden Seiten des Körpers gearbeitet wird (Beine, Arme, Rumpf, Nacken und Kopf), wird ein Gleichgewicht zwischen Vorder- und Rückseite hergestellt. Die Körperstrukturen, die zu weit hinten liegen, werden sanft nach vorne geschoben und umgekehrt. Dabei werden die Kurven der Wirbelsäule aufeinander abgestimmt. Es wird weiter an einer freien Atmung gearbeitet, sodass dreidimensionale Bewegungen der Rippen und des Brustkorbs beim Atmen möglich sind.

Die Kernsitzungen:

Sitzung 4 – Die Mitte finden

Die vierte Sitzung ist die erste der sogenannten Kernsitzungen, die sich mit dem Innenraum des Körpers befassen. Ziel ist es, ein optimales Zusammenspiel von Beinen und Becken im Gehen zu ermöglichen, indem vorrangig an der Innenseite der Beine gearbeitet wird. In dieser Sitzung beginnen wir, eine innere Mittellinie bewusst wahrzunehmen, die sich von der Innenseite der Füße und Beine über den Beckenboden durch das Zentrum des Körpers fortsetzt. Die natürliche Aufrichtung des Körpers von innen durch die Mittellinie wird erstmals angeregt.

Sitzung 5 – Der leichte, anmutige Gang

In der fünften Sitzung wird Platz für die inneren Organe geschaffen und vornehmlich mit der Körpervorderseite gearbeitet: Die Verbindung zwischen den Beinen und der Lendenwirbelsäule steht im Mittelpunkt. Eine ausgewogene Balance der verantwortlichen Muskeln und effiziente Bewegungsabläufe der Beine und Wirbelsäule vermindern die Belastung der Lendenwirbelsäule. Ziel der fünften Sitzung ist ein anmutiger, leichter Gang mit Standfestigkeit des einen und freiem Durchschwingen des anderen Beines beim Gehen. Nach der fünften Sitzung sieht man regelrecht, wie sich die Bewegungen der Beine beim Gehen in der Wirbelsäule fortsetzen.

Sitzung 6 – Die Wirbelsäule befreien

Das Anliegen der vorangegangenen Sitzung wird in der sechsten Sitzung weiter verfolgt. Jetzt wird vornehmlich an Bewegungs­ein­schränkungen der Körperrückseite (Beine, Becken, Rumpf und Wirbel­säule) gearbeitet. Das Kreuzbein und die Beweglichkeit der Ver­bind­ungen zwischen Rippen und Wirbelsäule sowie der einzelnen Wirbel­körper untereinander stehen im Fokus der sechsten Sitzung.
Die Wahrnehmung der Körperrückseite wird angeregt, und die „kleinen“ Bewegungen der Wirbelsäule sollen geübt werden.

Sitzung 7 – Den Kopf gerade rücken

In der siebten Sitzung wird das Bild des aufrechten Körpers vervoll­ständigt, und der Kopf findet seinen Platz. Sitzt der Kopf nicht in der richtigen Position, sind oft Kopf-, Nacken-, Rücken­schmerzen, Schwindel, Probleme mit dem Kiefergelenk oder über­strapazierte Augen die Folge. Ziel der siebten Sitzung ist es, ein ausgewogenes Verhältnis von Schulter, Wirbelsäule und Kopf wieder­herzustellen um eine gute Orientierung auf einer stabilen, ausbalan­cierten Basis zu schaffen.

Die Integrationssitzungen:

Sitzung 8 – Der Rückblick

In der achten Sitzung lassen wir die vorangegangenen Sitzungen Revue passieren und schauen, wo weitere strukturelle Anpassungen im Ge­webe erforderlich sind. Hier ergibt sich die Gelegenheit, bestimmte Themen aus anderen Sitzungen noch einmal aufzunehmen, um die einzelnen Körperabschnitte als eine aufeinander abgestimmte funk­tionierende Einheit auf das persönliche Umfeld vorzubereiten.

Sitzung 9 – Das Gesamtbild

Die beiden letzten Sitzungen dienen dazu, die Erfahrungen und Infor­mationen, die der Körper im Laufe der Sitzungen gemacht hat, in neue Bewegungsabläufe für den Alltag umzusetzen. In der neunten Sitzung liegt das Augenmerk auf den vielfach stattgefundenen Ver­änderungen innerhalb der individuellen Grenzen. ROLFING® kann und will nur Verän­derungen bewirken, die der Körper in seinem aktuellen Zustand auch zulässt. Orientierung, Bewegungskoordination und bewusste Wahr­nehmung stehen im Vordergrund dieser Integra­tions­sitzungen.

Sitzung 10 – Der Reifungsprozesses

Mit der zehnten Sitzung beginnt Ihr eigener Integrationsprozess. Alle wichtigen Körperthemen werden noch einmal kurz aufgegriffen, und auf der Grundlage dieses Rückblicks wird eine Strategie erarbeitet, wie Sie selbst den Prozess übernehmen und fortsetzen können. Nach der zehnten Sitzung haben Sie eine klare Vorstellung davon, welche Bewe­gungsmuster Sie weiter erkunden und auf welche Sie zukünftig ver­zichten wollen. Der Körper beginnt, in seinem eigenen Tempo das Erlernte umzusetzen und daran zu wachsen.

Wie funktioniert Rolfing®

Der menschliche Körper ist formbar.
Er kann die Struktur des Bindegewebes verändern und sich dadurch erhöhten Belastungen und Anforderungen anpassen. Werden diese Belastungen dauerhaft einseitig, oder kommt es durch physische oder psychische Verletzungen, Unfälle, Stress oder einfach nur durch Gewohnheiten zu einem statischen Ungleichgewicht, versucht der Körper sein Gleichgewicht und seine Stabilität durch Verschiebung oder Verdrehung einzelner Körperabschnitte wieder herzustellen. Mit der Zeit entstehen Fehlhaltungen, chronische Schmerzen und Bewegungs­einschränkungen. Die Schwerkraft beschleunigt diesen Prozess.

Diese Formbarkeit und Elastizität des Bindegewebes macht sich die ROLFING®-Behandlung zunutze. Indem das Bindegewebe mit Händen, Ellenbogen oder Unterarmen systematisch gedehnt und entlang der vertikalen Achse ausgerichtet wird, bekommt der Körper schrittweise immer mehr Beweglichkeit und Form. Gleichzeitig spielt in dem ROLFING®-Prozess die gezielte Schulung von Bewegungskoordination, Körper- und Raumwahrnehmung eine entscheidende Rolle (siehe Rolf-Movement®). Ihr Körper lernt die äußere Muskulatur loszulassen und stattdessen die eigentliche Stützmuskulatur zu aktivieren, also die Muskeln, die tatsächlich zur Stabilität des Körpers benötigt werden.

Die Effekte von ROLFING® sind vielseitig.

Sie reichen von einem neuen Körpergefühl, einer freien und entspannten Atmung, einer verbesserten Körperhaltung, geschmei­digen und sicheren Bewegungen, einem neuen Selbst­bewusstsein, einer klaren Wahrnehmung innerer und äußerer Grenzen, mehr Raum für Veränderungen, einem gesteigertem Körper­ausdruck, bis hin zu dem Gefühl, im eigenen Körper endlich wieder zu Hause zu sein.

Wem hilft Rolfing®

Sie leiden unter Haltungsproblemen, Schmerzen, Rücken und Gelenk­problemen, fühlen sich zunehmend verspannt und unbeweglich? Ihr Körper ist nach Unfällen, Operationen oder der Geburt Ihres Kindes aus dem Lot geraten und nicht mehr derselbe? Sie haben Stabilitäts­probleme, sind in Ihren Bewegungen unsicher geworden und fühlen sich mit Ihrem Körper nicht mehr verbunden? Sie sind zu Hause, auf der Arbeit oder in Ihrem Umfeld permanent im Stress? Sie gelangen im Sport, in der Freizeit und im Beruf immer wieder an die Grenzen Ihrer körperlichen Leistungs- und Ausdrucksfähigkeit?

Die Liste der Anwendungsbereiche und die Liste der Menschen, die von der ROLFING®-Behandlung profitieren, sind vielfältig. Es sind Menschen jeden Alters, die mit ROLFING® ihre Gesundheit und das körperliche und seelische Gleichgewicht wiederherstellen oder erhalten.

Wie kann ich ROLFING® kennenlernen?

Die Begründerin der ROLFING®-Methode, Dr. Ida Rolf, hat eine Serie von 10 Sitzungen konzipiert. Jede Sitzung hat ihren eigenen Schwer­punkt und folgt einer systematischen Abfolge, die sich jedoch den individuellen Bedürfnissen des Körpers anpasst.

Die Oberflächensitzungen:

Sitzung 1 – Die Atmung befreien

Ziel der ersten Sitzung ist es, eine effiziente, balancierte und freie Atmung wiederherzustellen. Verkürzungen und Verklebungen der Muskel­faszien rund um Rumpf, Schulter, Nacken und Kopf werden gelöst. Dabei wird dem Einfluss der Körperhaltung auf die Atmung besondere Aufmerksamkeit geschenkt, sodass am Ende spürbar ist, wie sich der Brustkorb erweitert und aufrichtet. Die Atmung ist freier und geschieht ohne Anstrengung. Außerdem wird in der ersten Sitzung mit der Ausrichtung des Beckens begonnen.

Sitzung 2 – Den Boden finden

In der zweiten Sitzung wird vornehmlich mit den Füßen, Unterschenkeln und Knien gearbeitet, um eine stabile und anpassungsfähige Basis zu schaffen für die Veränderungen in den darüber liegenden Teilen des Körpers. Ziel ist es, einen guten Kontakt zum Boden und einen festen Stand im Leben zu bekommen, von dem aus man sich sicher in alle Richtungen bewegen kann.

Sitzung 3 – Den eigenen Raum finden

Nachdem das strukturelle Fundament für eine neue Orientierung während der ersten beiden Sitzungen gelegt wurde, ist das Ziel der dritten Sitzung, den eigenen Körper dreidimensional in dem uns umgebenden Raum wahrzunehmen. Indem an beiden Seiten des Körpers gearbeitet wird (Beine, Arme, Rumpf, Nacken und Kopf), wird ein Gleichgewicht zwischen Vorder- und Rückseite hergestellt. Die Körperstrukturen, die zu weit hinten liegen, werden sanft nach vorne geschoben und umgekehrt. Dabei werden die Kurven der Wirbelsäule aufeinander abgestimmt. Es wird weiter an einer freien Atmung gearbeitet, sodass dreidimensionale Bewegungen der Rippen und des Brustkorbs beim Atmen möglich sind.

Die Kernsitzungen:

Sitzung 4 – Die Mitte finden

Die vierte Sitzung ist die erste der sogenannten Kernsitzungen, die sich mit dem Innenraum des Körpers befassen. Ziel ist es, ein optimales Zusammenspiel von Beinen und Becken im Gehen zu ermöglichen, indem vorrangig an der Innenseite der Beine gearbeitet wird. In dieser Sitzung beginnen wir, eine innere Mittellinie bewusst wahrzunehmen, die sich von der Innenseite der Füße und Beine über den Beckenboden durch das Zentrum des Körpers fortsetzt. Die natürliche Aufrichtung des Körpers von innen durch die Mittellinie wird erstmals angeregt.

Sitzung 5 – Der leichte, anmutige Gang

In der fünften Sitzung wird Platz für die inneren Organe geschaffen und vornehmlich mit der Körpervorderseite gearbeitet: Die Verbindung zwischen den Beinen und der Lendenwirbelsäule steht im Mittelpunkt. Eine ausgewogene Balance der verantwortlichen Muskeln und effiziente Bewegungsabläufe der Beine und Wirbelsäule vermindern die Belastung der Lendenwirbelsäule. Ziel der fünften Sitzung ist ein anmutiger, leichter Gang mit Standfestigkeit des einen und freiem Durchschwingen des anderen Beines beim Gehen. Nach der fünften Sitzung sieht man regelrecht, wie sich die Bewegungen der Beine beim Gehen in der Wirbelsäule fortsetzen.

Sitzung 6 – Die Wirbelsäule befreien

Das Anliegen der vorangegangenen Sitzung wird in der sechsten Sitzung weiter verfolgt. Jetzt wird vornehmlich an Bewegungs­ein­schränkungen der Körperrückseite (Beine, Becken, Rumpf und Wirbel­säule) gearbeitet. Das Kreuzbein und die Beweglichkeit der Ver­bind­ungen zwischen Rippen und Wirbelsäule sowie der einzelnen Wirbel­körper untereinander stehen im Fokus der sechsten Sitzung.
Die Wahrnehmung der Körperrückseite wird angeregt, und die „kleinen“ Bewegungen der Wirbelsäule sollen geübt werden.

Sitzung 7 – Den Kopf gerade rücken

In der siebten Sitzung wird das Bild des aufrechten Körpers vervoll­ständigt, und der Kopf findet seinen Platz. Sitzt der Kopf nicht in der richtigen Position, sind oft Kopf-, Nacken-, Rücken­schmerzen, Schwindel, Probleme mit dem Kiefergelenk oder über­strapazierte Augen die Folge. Ziel der siebten Sitzung ist es, ein ausgewogenes Verhältnis von Schulter, Wirbelsäule und Kopf wieder­herzustellen um eine gute Orientierung auf einer stabilen, ausbalan­cierten Basis zu schaffen.

Die Integrationssitzungen:

Sitzung 8 – Der Rückblick

In der achten Sitzung lassen wir die vorangegangenen Sitzungen Revue passieren und schauen, wo weitere strukturelle Anpassungen im Ge­webe erforderlich sind. Hier ergibt sich die Gelegenheit, bestimmte Themen aus anderen Sitzungen noch einmal aufzunehmen, um die einzelnen Körperabschnitte als eine aufeinander abgestimmte funk­tionierende Einheit auf das persönliche Umfeld vorzubereiten.

Sitzung 9 – Das Gesamtbild

Die beiden letzten Sitzungen dienen dazu, die Erfahrungen und Infor­mationen, die der Körper im Laufe der Sitzungen gemacht hat, in neue Bewegungsabläufe für den Alltag umzusetzen. In der neunten Sitzung liegt das Augenmerk auf den vielfach stattgefundenen Ver­änderungen innerhalb der individuellen Grenzen. ROLFING® kann und will nur Verän­derungen bewirken, die der Körper in seinem aktuellen Zustand auch zulässt. Orientierung, Bewegungskoordination und bewusste Wahr­nehmung stehen im Vordergrund dieser Integra­tions­sitzungen.

Sitzung 10 – Der Reifungsprozesses

Mit der zehnten Sitzung beginnt Ihr eigener Integrationsprozess. Alle wichtigen Körperthemen werden noch einmal kurz aufgegriffen, und auf der Grundlage dieses Rückblicks wird eine Strategie erarbeitet, wie Sie selbst den Prozess übernehmen und fortsetzen können. Nach der zehnten Sitzung haben Sie eine klare Vorstellung davon, welche Bewe­gungsmuster Sie weiter erkunden und auf welche Sie zukünftig ver­zichten wollen. Der Körper beginnt, in seinem eigenen Tempo das Erlernte umzusetzen und daran zu wachsen.

Was passiert in den ROLFING®-Sitzungen?

Vor der ersten ROLFING®-Sitzung klären wir in einem Vorgespräch, ob die ROLFING®-Methode für Sie persönlich sinnvoll und angemessen ist. So prüfen wir beispielsweise, ob bei Ihnen derzeit eine Erkrankung vorliegt, die vorher ärztlich abgeklärt werden sollte oder eine ROLFING®-Behandlung eventuell ganz ausschließt.

Zu Beginn einer jeden ROLFING®-Sitzung beobachte ich Sie kurz im Stehen, Gehen oder Sitzen, um mir ein Bild von Ihrer Körperstruktur und Ihren Bewegungsmustern zu machen. Ich bitte Sie, leichte Bewegungen durchzuführen und schaue, wie beweglich bestimmte Gelenke sind. Diese Informationen sind notwendig, um die jeweilige Sitzung auf Ihre aktuelle Körpersituation anzupassen.

Während der eigentlichen Sitzung liegen Sie die meiste Zeit auf einer Behandlungsliege, gelegentlich erfolgt die Behandlung aber auch im Sitzen oder Stehen. Ich arbeite mit den Händen, Unterarmen oder mit dem Ellenbogen. Mit teil sanftem, teils stärkerem Druck behandle ich Ihr Bindegewebe, durch Ihre Atmung oder angeleitete Bewegungen unterstützen Sie den Prozess. In einigen Sitzungen werden wir gezielt Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen durchführen. Sie sind eine wichtige Voraussetzung für eine dauerhafte Veränderung der Bewegungsgewohnheiten.

ROLFING® ist ein Dialog. Ich werde Sie zwischendurch immer wieder fragen, wie es sich anfühlt und Sie manchmal auch bitten aufzustehen, um die Ergebnisse der Sitzung im Stehen oder Gehen zu erspüren. Gemeinsam besprechen wir das bereits Erreichte und die nächsten Schritte.

Wie lang dauert eine Sitzung?

Eine ROLFING®-Sitzung dauert ca. 60 – 90 Minuten. Insgesamt sollten Sie jedoch etwas mehr als 90 Minuten Zeit einplanen. Vor und nach der eigentlichen Behandlung ist ausreichend Zeit, um Veränderungen der Körperstruktur wahrzunehmen, neue und alte Bewegungsmuster zu erkennen und die Anwendung nachklingen zu lassen.

In welchen Abständen sollten die Sitzungen stattfinden?

Im Idealfall finden die einzelnen Sitzungen in einem Abstand von ein bis zwei Wochen statt. So hat der Körper genügend Zeit, die Ergebnisse einer Sitzung zu verarbeiten, und gleichzeitig besitzt der Prozess die nötige Kontinuität. Die Termine können jedoch Ihrer individuellen Situation angepasst werden.

Wie fühlt sich ROLFING® an?

Die ROLFING®-Berührung wird als nuanciert, behutsam, diskret, aber auch als kraftvoll und intensiv beschrieben. Sie wird oft als langsamer und angenehmer Druck empfunden – ein befreiendes Gefühl, wenn lang anhaltende tiefe Verspannungen gelöst werden.

Die Veränderungen im Gewebe führen oft zu mehr Beweglichkeit und einem neuen Körpergefühl, was gelegentlich als ungewohnt empfunden wird. Erinnern Sie sich daran, wie seltsam sich das Laufen anfühlt, wenn Ihre alten eingelaufenen Schuhe neue Absätze bekommen haben?

Wie viele Sitzungen sind sinnvoll?

Wenn Sie noch keine Erfahrung mit ROLFING® haben:
Oft werden schon nach den Oberflächensitzungen (Sitzungen 1-3) Veränderungen der äußeren Körperstruktur sichtbar und spürbar. Diese Sitzungen bilden eine in sich abgeschlossene Einheit, da mit der gesamten äußeren Bindegewebshülle des Körpers gearbeitet wird.

Es kann sein, dass Sie schon in dieser Zeit eine Linderung akuter Beschwerden verspüren. Um jedoch langfristig Beschwerden vorzubeugen, eine innere Aufrichtung und eine dauerhafte Veränderung Ihrer Bewegungsgewohnheiten zu erreichen, sind die Kernsitzungen (Sitzungen 4-7) und die Integrationssitzungen (Sitzungen 8-10) sowie eine gezielte Schulung von Bewegung, Koordination und Wahrnehmung notwendig.

In der „10er Serie“ wird mit allen Körperbereichen gearbeitet, und die einzelnen Körperabschnitte werden sorgfältig aufeinander abgestimmt.

Nach der dritten Sitzung sollten Sie sich für oder gegen eine „10er Serie“ entscheiden, denn während der Kernsitzungen ist es nicht sinnvoll, den ROLFING®-Prozess zu unterbrechen.

Wenn Sie schon einmal einen ROLFING®-Prozess („10er Serie“) abgeschlossen haben:

Hat der Körper den ROLFING®-Prozess einmal vollständig durchlaufen, kann er sich an das einmal Erlernte meist schnell wieder erinnern. Es sind in der Regel drei Sitzungen zur Auffrischung ausreichend, um den Körper wieder ins Lot zu bringen.

Wann kann eine längere Anwendung sinnvoll sein?

Menschen, die permanent unter Stress stehen oder unter chronischen Erkrankungen und Schmerzen leiden (z.B. Morbus Bechterew, Fibromyalgie, ausgeprägte Skoliose, etc.) profitieren sehr von einer langfristigen Behandlung.

Was passiert nach den 10 Sitzungen?

Nach Abschluss der 10 Sitzungen finden weiterhin Veränderungen im Körper statt, deshalb sollten Sie Ihrem Körper erst einmal eine sechs- bis zwölfmonatige ROLFING®-Pause gönnen, um die vielen neuen Informationen zu verarbeiten und den Prozess in seinem eigenen Tempo fortzusetzen.

Nach einer angemessenen Pause ist es durchaus sinnvoll, wann immer der Körper danach verlangt, das eine oder andere Thema einer ROLFING®-Sitzung aufzufrischen.

Bleiben die Veränderungen erhalten?

ROLFING® verändert nachhaltig den Körper, fördert den Selbstheilungsprozess und schafft so die Voraussetzung für eine dauerhafte Veränderung. Ob die Resultate der Behandlung langfristig erhalten bleiben, ist aber auch abhängig davon, wie lange die Haltungs- und Bewegungsmuster bereits bestehen, wie ausgeprägt sie sind, und wie groß die Bereitschaft für Veränderung ist. Es ist in jedem Fall ein Prozess, den Sie durch Ihre aktive Teilnahme maßgeblich beeinflussen können.

Gibt es Fälle, in denen ROLFING® nicht angewendet werden sollte?

Bei den folgenden Erkrankungen sollte eine ROLFING®-Behandlung nicht oder nur nach ärztlicher Rücksprache durchgeführt werden:

  • Bindegewebserkrankungen
  • Akute Endzündungen
  • Schwere Hautinfektionen
  • Herz-Kreislaufstörungen (z.B. Thrombose)
  • Hüft- Knie- oder Schultergelenkprothesen (bis zu 6 Monate nach der Operation)
  • Knochenbrüche (innerhalb der letzten 3 Monate)
  • Krebserkrankungen
  • Operationen (innerhalb der letzten 6 Wochen bis 3 Monate)
  • Osteoporose (schwere Formen)
  • Psychiatrische Erkrankungen (z.B. Borderline, manisch-depressive Störungen, Psychosen)
  • Rheumatoide Arthritis (in der akuten entzündlichen Phase)
  • Schwangerschaft (erster bis dritter Monat)
  • Einnahme von Kortison oder blutverdünnenden Medikamenten
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine ROLFING®-Behandlung?

In Deutschland ist die ROLFING®-Behandlung als alternative Heilmethode nicht anerkannt und wurde weder in den Leistungs­katalog der privaten noch der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen.

Dr. Ida Rolf